Das Buch ist formal ein Bühnenwerk mit Regieanweisungen. Man sollte es tunlichst vermeiden dabei an Bücher aus der Schulzeit zu denken, mit verworrenen Handlungssträngen und einer gewissen Steifheit. Hier dreht sich alles um den Pianisten Novecento als zentraler Figur, die jedoch nicht selbst berichtet, sondern deren Leben aus der Perspektive eines Bandkollegen Musikers erzählt wird.
Novecento verbrachte sein ganzes Leben an Bord des Passagierschiffs Virginian. Für meinen Geschmack relativ spät ergründet das Buch die Möglichkeit das Schiff zu verlassen. Die entsprechenden Stellen haben es nicht vermocht mich an den Gedankengängen und Motiven Novecentos ausreichend teil haben zu lassen. Während sich die ersten zwei Drittel einer wiederkehrenden Beschreibung des Lebens an Bord beschäftigen, überschlagen sich im letzten Drittel geradezu die Ereignisse. Die letzten Seiten geraten geradezu philosophisch, deren Tiefgang ich mir schon weit vorher im Buch gewünscht hätte. Ich musste die letzten Seiten mehrfach lesen, um zu begreifen. Trotzdem möchte ich das Buch all jenen empfehlen, die ihre Komfortzone nur zu ungern verlassen.
Die Steigerung von AM BESTEN